Email Glas auf Stahl
Das Unbekannte Bekannte
Der von unserer Wegwerfgesellschaft als antiquiert belächelte Oberflächenschutz durch Emaillieren erweist sich heute wieder als top- aktuell. Unter ökologischen Aspekten sind emaillierte Produkte von Natur aus besser. Die emaillierte Oberfläche ist umweltfreundlich.
In der Email-Herstellung und Email-Verarbeitung werden Rohstoffe eingesetzt, die in der Natur ausreichend vorhanden sind. Als Grundmaterialien zur Emailherstellung werden überwiegend Quarz, Feldspat, Borax, Soda, Pottasche und Metalloxide verwendet. Die knappen Ressourcen unserer Erde werden somit nicht angegriffen. Email enthält keine bedenklichen Stoffe. Als Dispersionsmedium bei der Verarbeitung im Emaillierwerk dient lediglich Wasser. Das bedeutet: keine Belastung für Mitarbeiter in den Emaillierwerken und keine Belastung der Umwelt. Das benutzte Betriebswasser wird mit modernen Abwasserbehandlungsanlagen gereinigt und kann ohne Bedenken kostensparend im Kreislauf als frisches Betriebswasser wiederverwendet werden.
Eigenschaften emaillierter Produkte
Emaillierte Produkte sind stark beanspruchbar und überzeugen durch eine besonders lange Lebensdauer. Durch Emaillieren wird somit ein qualitativ, wirtschaftlich und ökologisch sehr hochwertiger Oberflächenschutz erreicht.
Als Trägerwerkstoff für emaillierte Oberflächen dient Stahl, Gusseisen und Aluminium. Unabhängig davon, welches Trägermetall zum Emaillieren verwendet wurde, die Recyclingfähigkeit des emaillierten Produktes bleibt immer erhalten. Durch Einschmelzen dieser, wird der Kreislauf vom Rohstoff zum neuen Produkt erfolgreich geschlossen, ohne die Umwelt zu belasten. Dagegen sind bei anderen Werkstoffen Entsorgungsprobleme sozusagen vorprogrammiert. Besonders dann, wenn nach Ablauf der im Vergleich zu emaillierten Produkten oft wesentlich kürzeren Lebensdauer nur noch die Endlagerung auf einer Deponie oder eine Verbrennung in Frage kommt. Diese Formen der Entsorgung sind zu Recht umstritten.
Email & Geschichte
Schon lange vor unserer Zeitrechnung haben ostasiatische Völker, Chinesen, Japaner, Inder, ferner die Völker um das Schwarze Meer, diesen Kunstzweig zu einem hohen Ansehen gebracht. Das Email trat in die Geschichte als Zweig des Kunsthandwerkes ein. Die erste Blüte scheint die Emailkunst im 5. bis 10. Jahrhundert nach Christus in Byzanz erlebt zu haben. Hervorzuheben ist die Emailkunst am Rhein, vom 11. bis zum 14. Jahrhundert und in Frankreich, in Limoges, vom 12. bis zum 17. Jahrhundert. Das Wort Email ist erst im 17. Jahrhundert in den deutschen Sprachschatz eingegangen. Bis dahin und daneben benutzte man den älteren Begriff "Schmelz". Beide Begriffe gehen auf das althochdeutsche "smelzan" zurück, das als “smaltum" ins Mittellateinische übernommen wurde. Aus dem Mittellateinischen smaltum entwickelte sich das französische "email", dessen wir uns heute noch bedienen